Vor dem Fliesenlegen ist vielen häufig nicht ganz klar, ob eine Grundierung überhaupt erforderlich ist und was sie eigentlich bewirkt. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist für das Erreichen einer besseren Haftung nämlich nicht ausschließlich des Fliesenklebers, sonder vielmehr die Grundierung entscheidend.
Damit Fliesen lange halten, sollte der Untergrund optimale Voraussetzungen erfüllen. Um die Haftung des Fliesenklebers zu verbessern, muss auf den meisten Untergründen daher eine Grundierung erfolgen.
In diesem Beitrag schauen wir uns genauer an, wann eine Grundierung vor dem Fliesenlegen überhaupt erforderlich ist, welchen Zweck das Grundieren erfüllt und wie sie aufgetragen wird.
Warum ist die Grundierung für Fliesen so wichtig?
Im Prinzip kann man Fliesen mithilfe von Fliesenkleber auf sämtlichen Untergründen verlegen, solange diese tragfähig, eben und frei von Schäden sind. Besteht der Unterboden jedoch aus einem sehr saugfähigen Material, härtet der Kleber zu schnell aus, da ihm der Untergrund Wasser entzieht. Als Konsequenz daraus fehlt es den Fliesen an Haftung.
Durch Grundieren des Unterbodens ist man in der Lage, einen möglichst gleichmäßig saugstarken Untergrund zu schaffen. Eine solche Grundierung* dient später als eine Feuchtigkeitssperre und erlaubt dem Fliesenkleber zugleich in Ruhe zu Trocknen und den Fliesen somit einen guten Halt zu geben.
Wann ist eine Grundierung also erforderlich?
Bei den folgenden saugenden Untergründen ist das Grundieren eine Notwendigkeit:
- Zementestrich
- Anhydritestrich
- Rigipsplatten
- Trockenbauwände
- Alte Betonuntergründe
- Verputzte Wände
- Bei vorhandenem Belag z. B. alten Fliesen
Auch in Räumen, in denen häufiger eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, ist das Grundieren vor dem Fliesen absolut sinnvoll. Die Grundierung funktioniert nämlich auch als eine Art Feuchtigkeitssperre.
Achtung Ausnahme: Die Grundierung darf keinesfalls auf neu gegossenen und noch leicht feuchten Betonböden aufgetragen werden! Dieser Unterboden muss nicht zwingend grundiert werden. Falls es sich hier um einen Raum handelt, der eine Feuchtigkeitssperre benötigt, sollte man mit dem Grundieren unbedingt solange warten, bis der Betonboden genügend Zeit zum Austrocknen bekommt!
Untergrund auf Saugfähigkeit prüfen – Der Wassertest
Um schnell abzuschätzen, wie stark saugend der Untergrund ist, bietet sich die Durchführung der sogenannten Wasserprobe an. Dazu wird der Untergrund auf einem kleinen Bereich mit Wasser befeuchtet. Verfärbt sich diese Stelle dadurch dunkler, sollte die Fläche lieber grundiert werden.
Wahl der richtigen Grundierung
Welche Grundierung du auftragen solltest, hängt davon ab, aus welchem Material der Untergrund besteht. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei grob zwischen Haftgrund* und Tiefgrund*.
Grob gesagt verwendet man Tiefengrund für stark saugende Oberflächen wie Rigipsplatten, Zement- oder Betonestrich. Haftgrund hingegen kommt bei glatten, nicht saugfähigen Flächen zum Einsatz, also beispielsweise dann, wenn man neue Fliesen auf alte Fliesen verlegen möchte.
Wichtig: Ich rate dringend dazu, Grundierung und Fliesenkleber von ein und demselben Hersteller zu verwenden. Die Produkte sind in den meisten Fällen gut aufeinander abgestimmt und es kommt selten zu Kompatibilitätsproblemen zwischen den Baustoffen.
Guter Tiefgrund für Fliesen:
- Lösemittelfreie Flüssigkeit auf Dispersonsbasis zum Grundieren und Verfestigen von losen, porösen, saugenden, nichtsaugenden und feuchten…
- Optimal geeignet für losen Putz, Beton, Ziegelmauerwerk, Gasbeton, Gipsplatten, Granit, Holzfaser- und Spanplatten
- Ideale Grundlage für die weitere Bearbeitung wie Spachteln, Tapezieren, Fliesen oder Anstreichen, Für den Innen- und Außenbereich verwendbar
- Tiefgrund Innen & Außenbereich lösemittelfrei, wasserverdünnbare Grundierung für den Innen- und Außenbereich in Profiqualität. Dieser Tiefgrund…
- Einsatzgebiete: Tiefgrund wird als Haftbrücke für saugende, porenoffene Untergründe, wie z.B. Estrich, Rigips, OSB-Platten, Kalksandstein, Beton,…
- Merkmale: BTEC Tiefgrund ist eine schnelltrocknende, geruchsarme und wetterfeste Grundierung. Da der Wirkstoff lösemittelfrei und geruchsarm ist,…
Haftgrund:
- ✅ QUARZGRUND: Quarzgrund ist eine Quarz-Pfropfgrundierung, die die Haftung auf absorbierenden und nicht absorbierenden Oberflächen erhöht. Es…
- ✅ ANWENDUNG: Die Quarzgrundierung eignet sich zur Vorbereitung von Betonoberflächen, sowie für nicht saugende Materialien wie Stein,…
- ✅GEBRAUCHSANWEISUNG: Reinigen Sie die Oberfläche vor dem Auftragen. Das Präparat gründlich mischen, nicht verdünnen. Nach dem Auftragen vor…
Wie wird die Grundierung aufgetragen?
Vor dem Grundieren sollte die Oberfläche frei von Schmutz, Staub und anderen unerwünschten Rückständen sein. Das bewerkstelligt man am besten mit einem Staubsauger. Falls Fettrückstände weggewischt werden müssen, sollte die Oberfläche danach genügend Zeit zum Trocknen bekommen.
Zum Auftragen der Grundierung eignen sich Flächenstreicher, breite Pinsel oder Fassadenwalzen (eine Art gepolsterte Malerrolle). Wer seinen Rücken schonen will, sollte ein Hilfsmittel wählen, das man an einer ausziehbaren Teleskopstange befestigen kann.
Das genaue Auftragen der Grundierung kann von Produkt zu Produkte unterschiedlich ablaufen. Einige Mittel werden verdünnt, andere unverdünnt, mal einfach oder mehrfach angewendet.
Beachte daher unbedingt immer die Angaben des Herstellers auf der Verpackung! Das gilt auch im Bezug auf die notwendige Trocknungszeit!
Nachdem die Grundierung ausreichend getrocknet ist, kann das eigentliche Fliesenlegen losgehen. Wie man den dafür benötigten Fliesenkleber richtig vorbereitet, verrät dir der folgende Beitrag:
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