Die Größe als auch das Format einer Fliese haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Erscheinungsbild eines Zimmers. Ein unvorteilhaftes Fliesenformat kann dem angestrebten Aussehen leider schnell einen Strich durch die Rechnung machen.
In diesem Beitrag gehe ich daher darauf ein, auf welche Weise die einzelnen Fliesengrößen das Erscheinungsbild eines Zimmers beeinflussen und wie man ein geeignetes Format findet. Mit diesen Tipps lässt sich problemlos auch aus unpraktisch geschnittenen Räumen das Beste herausholen.
Welche Fliesengröße für welche Raumgröße?
Wer in letzter Zeit einen Baumarkt oder einen Fliesenfachhandel besucht hat, steht schnell vor einer riesigen Auswahl an Fliesen in verschiedenen Größenoptionen. Zu den Kassenschlagern zählen die Formate 30 x 30 cm, 30 x 60 cm, 60 x 60 cm sowie 90 x 90 cm.
Geeignetes Fliesenmaß für große und kleine Räume
Auch wenn häufig Standardgrößen für bestimmte Anwendungsbereiche eingesetzt werden, hat man beim Fliesenmaß nicht in jedem Raum die freie Wahl. Um die richtige Fliesengröße zu wählen, orientiert man sich zunächst an der Raumgröße.
Grundsätzlich gilt die Regel, dass ein großer Raum wie z. B. ein offenes Wohnzimmer, große Fliesen etwa im 60 cm x 60 cm Format gut verträgt. Kommen hier stattdessen mittelgroße Fliesen zum Einsatz, lassen die vielen notwendigen Fugen den Bereich schnell ziemlich chaotisch und unruhig wirken.
Mittelgroße und kleine Fliesen eignen sich hingegen eher für kleinere oder länglich geschnittene Räumlichkeiten, da große Fliesen diese Räume schnell überladen können. Um die Dominanz der vielen Fugen etwas entgegenzusetzen, rate ich dazu, mit einer ähnlichen Fugenfarbe „Ton-in-Ton“ zu verfugen.
Es macht durchaus Sinn, sich bei der Wahl der Fliesengröße am oberen Bereich des Machbaren zu orientieren. Dabei sollte man allerdings nicht übertreiben. Beispielsweise wirken zwei Fliesenreihen im Großformat in einem kleinen Bad ziemlich fehl am Platz.
Räumliche Hindernisse: Auswirkung auf die Fliesenwahl
Es ist wichtig zu wissen, dass Hindernisse wie Kochinseln, Stützbalken oder hervorstehende Kaminkanten die gewünschte Raumwirkung der Fliesen negativ beeinflussen können. Dieses Problem betrifft vor allem Fliesen ab einer Kantenlänge von 60 Zentimetern.
Bei der Anordnung von Fliesen in einem größeren Format hat man weniger Spielraum. Um Hindernisse zu überwinden, musst du die Fliesen daher teils sehr stark zurechtschneiden. Leider sehen diese Übergänge und Kanten häufig dermaßen unvorteilhaft aus, dass eine kleinere Fliesengröße schlichtweg sinnvoller ist.
Um das für deinen individuellen Fall besser einzuschätzen, musst du den Raum ausmessen und einen Grundriss anfertigen. Auf mehreren Kopien dieser Schablone kannst du dann die verschiedenen Fliesengrößen und Formen aufzeichnen (Fugenbreite nicht vergessen!) und so experimentieren.
Tipp: Hast du dich auf eine Fliesengröße festgelegt, musst du noch berechnen, wie viele Fliesen du eigentlich benötigst. Unser Fliesenrechner unter diesem Link hilft dir dabei schnell weiter.
Wie wählt man das passende Fliesenformat?
Neben ihrer Größe unterscheiden sich Fliesen auch noch in ihrem Format. In der Regel hat man hier die Wahl zwischen rechteckigen und quadratischen Fliesen. Die quadratischen Fliesen sind ein echter Klassiker und kommen am besten in gut geschnittenen großen bzw. mittelgroßen Räumen zur Geltung.
Mithilfe der schmaleren, rechteckigen Fliesen lässt sich ein Raum hingegen optisch in eine gewünschte Richtung strecken. Verlegt man rechteckige Fliesen in einem schmalen Flur quer zur Wand, so wirkt der Flur gleich ein wenig breiter. Andersrum entsteht der umgekehrte Effekt.
Auch die Entscheidung zwischen matten und glänzenden Fliesen beeinflusst das Gesamtbild eines Zimmers. Die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Varianten behandelt der folgende Artikel:
Unterschiedliche Fliesenformate an Wand und Boden?
Die Auffassung, dass Boden- und Wandfliesen gleich groß sein sollten, ist hierzulande weit verbreitet. Als Hauptkritikpunkt werden vor allem die versetzt laufenden Fugen genannt. Dieses Argument ist allerdings nicht viel wert, denn heutzutage sind verschiedene Formate an Boden und Wand völlig normal.
Diesen Trend findet man in den meisten modernen Bädern. Fliesen mit unterschiedlichen Texturen, Größen und Farben sorgen für Abwechslung. Verlegt man die Bodenfliesen diagonal oder in einem Winkel zur Wand, nimmt das dem Fugenbild die Regelmäßigkeit und eröffnet viele Möglichkeiten.
Beispiele: Quadratische graue Bodenfliesen mit einer schönen Maserung zusammen mit rechteckigen weißen Wandfliesen oder aber cremefarbene Wandfliesen gepaart mit Bodenfliesen in Holzoptik sind Kombinationen, die gut miteinander harmonieren.
Fehlt dir hierzu die Kreativität, kannst du dir einfach professionelle Unterstützung holen. Gute Einrichtungsplaner und Fliesenleger sind selbst bei ausgefallenen Fliesenformaten dazu in der Lage, eine symmetrische Anordnung mit einem schicken Fugenbild zu bilden.
Übrigens gibt es durchaus einige Unterschiede zwischen Wand- und Bodenfliesen, wie du in dem folgenden Beitrag nachlesen kannst:
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