Trockenbauwände werden zwar bereits seit 1910 industriell hergestellt, allerdings haben sie bei uns erst in den letzten Jahrzehnten wirklich an Popularität gewonnen. Rigipsplatten eignen sich hervorragend zum Verkleiden von Installationen und für den Bau neuer Trennwände bei der Umgestaltung eines Grundrisses.
Hierzulande kommen Trockenbauwände vor allem in Badezimmern verbaut. Ein praktisches Beispiel wäre etwa der Bereich rund um den Spülkasten oder den Wasseranschluss. Die notwendige Vorwandinstallation wird gerne hinter Gipskartonplatten versteckt. Das führt uns aber direkt zu einem Problem. Was ist zu tun, wenn man Fliesen auf diese Trockenbauwände kleben will?
Obwohl sich dieses Vorhaben meist gut umsetzen lässt, herrscht bei diesem Thema bei vielen nach wie vor eine große Unsicherheit. Damit die Fliesen auch gut haften, solltest du die entsprechenden Flächen auf jeden Fall grundieren. Was es dabei zu beachten gibt, erfährst du in wenigen Minuten beim Lesen dieses Beitrags.
Warum das Grundieren von Trockenbauwänden so wichtig ist
Nehmen wir an, Sie haben eine Trockenbauwand im Badezimmer, die Sie mit Fliesen verkleiden möchten. Die Wand verfügt bereits auch über eine glatte, saubere Oberfläche. Kann man in diesem Fall nicht einfach die Fliesen einfach direkt auf der Rigipswand verlegen?
Ich rate dringend davon ab, denn das Verlegen von Fliesen auf einer nicht grundierten Trockenbauwand wird auf Dauer nicht gut funktionieren. Aus Gründen der Zeitersparnis, erliegen leider viele der Versuchung auf eine Grundierung zu verzichten. Wer diesen Schritt auslässt, wird sich später mit einer Vielzahl an Problemen herumschlagen müssen.
Besonders fies an der Angelegenheit ist die Tatsache, dass es sich dabei um einen schleichenden Prozess handelt. Anfangs scheinen die Fliesen zunächst gut an der Trockenbauwand zu haften. Du wirst nach einiger Zeit jedoch feststellen, dass sich einige Fliesen von der Wand lösen werden.
Spätestens wenn die Fliesen im Bad nach und nach abfallen, wird einem der ganze Umfang dieses Problems schmerzhaft bewusst. Wer von Anfang an mit einer Grundierung arbeitet, spart sich in Zukunft jede Menge Stress, Arbeit und Geld.
Welche Grundierung für Rigipswände?
Sobald du im Baumarkt oder einem Online-Shop nach einem passenden Produkt suchst, wirst du schnell feststellen, dass es verschiedene Arten von Grundierungen zu kaufen gibt. Wenn du deine Trockenbauwand optimal für das Fliesenlegen vorbereiten willst, solltest du Tiefgrund verwenden.
Auswahl an gutem Tiefgrund für Rigips:
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Für das gleichmäßige Auftragen des Tiefgrunds benötigst du natürlich noch das passende Werkzeug. Ich empfehle eine Kombination aus einem Farbroller bzw. einer Farbwalze für größere Flächen und einem Malerpinsel für Ecken und andere Übergänge.
Tipp: Halte dir zusätzlich etwas Farbverdünner bereit. Damit lässt sich der Pinsel bei Bedarf gut reinigen, falls sich während der Arbeit Klumpen zwischen den Pinselhaaren bilden.
Welchen Effekt hat die Grundierung
Geringere Feuchtigkeitsaufnahme der Wände: Flexibler Fliesenkleber besteht zu einem nicht unerheblichen Teil aus Wasser. Klebst du Fliesen auf deine nicht grundierten Trockenbauwände, zieht die Feuchtigkeit zu einem großen Teil in die Gipskartonplatten ein.
Damit die Fliesen aber gut kleben bleiben, muss der Kleber richtig trocknen. Bei modernen Fliesenkleber ist ein ausreichend hoher Wasseranteil ein wichtiger Aspekt. Das Aushärten setzt nämlich erst ein, wenn die Feuchtigkeit nach und nach verdunstet. Die Behandlung mit Tiefgrund verhindert also das Einziehen der Feuchtigkeit in eine Trockenbauwand.
Verbesserte Haftung: Damit die Fliesen lange an der Wand kleben bleiben, sollte die Oberfläche immer perfekt vorbereitet werden. Das Auftragen der Grundierung bindet Staubkörner, begradigt kleinere Unebenheiten und verleiht den Gipskartonplatten eine oberflächliche Struktur, an der Fliesenkleber später besonders gut haften bleibt.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass eine Grundierung dazu dient, die Oberfläche einer Trockenbauwand vorzubereiten, indem sie das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und auch die Haftung für den Fliesenkleber optimiert.
Exkurs: Wenn du später die Fliesen verlegst, solltest du vor allem auch auf die Größe der Fugen achten. Woran du dich bei der Fugengröße am besten orientierst, liest du in folgendem Beitrag bei uns:
Müssen alle Trockenbauwände grundiert werden?
Auch im Trockenbausegment gibt es natürlich eine große Auswahl an Produkten. In Wohnungen und Häusern kommen meist die folgenden drei Arten zum Einsatz:
- graue Gipskartonplatten
- grüne Gipskartonplatten
- Gipsfaserplatten
Wie der Name schon verrät, bestehen Gipskartonplatten aus Gipsstruktur, die mit Karton ummantelt ist. Den meisten sind sie natürlich unter dem Namen Rigips bekannt. Wer sich im Baumarkt umschaut, stellt schnell fest, dass es Rigips meist in grauen, grünen bzw. bläulichen Farben zu kaufen gibt.
Dahinter verbirgt sich jedoch kein modischer Farbtrend. In ihrer Ursprungsform sind Gipskartonplatten nicht sonderlich feuchtigkeitsabweisend und somit eher ungeeignet für das Aufstellen im Badezimmer.
Damit sich Rigipsplatten trotzdem für Feuchträume eignen, werden die Platten imprägniert und landen dann mit der charakteristischen grünen Farbe im Handel. Für dein Badezimmer solltest du daher nur die grünen Gipskartonplatten verwenden, da diese deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Allerdings muss auch der grüne Rigips grundiert werden, bevor du Fliesen auf die Gipskartonplatten klebst.
Gipsfaserplatten hingegen besitzen keine Kartonummantelung, sondern sind mit Zellulosefasern armiert. Das verbessert ihre Stabilität. Rigipsplatten werden zudem meist imprägniert haben dadurch einen besseren Feuchtigkeitsschutz. Sie müssen daher nicht zusätzlich grundiert werden, sind allerdings auch deutlich teurer als die herkömmlichen Gipskartonplatten.
So trägt man die Grundierung auf Rigipsplatten richtig auf
Der erste Schritt besteht darin, die Trockenbauwände auf mögliche Schäden zu prüfen. Löcher und Risse musst du zu spachteln und anschließend glatt schleifen, damit die Oberfläche eben ist.
Wisch die Oberfläche der Gipskartonplatten mit einem weichen, nebelfeuchten Tuch ab. Auf diese Weise beseitigst du feine Staubkörner und sonstige Rückstände. Lass die Wand nun einige Minuten trocknen.
Bereite den Tiefgrund gemäß den Herstellerangaben vor und trage ihn mit Farbwalze und Pinsel gleichmäßig auf. Du solltest wirklich gründlich arbeiten, auf diese Weise vermeidest du, dass sich an einigen Stellen ungewollte Überschüsse ansammeln.
Damit die Grundierung den gewünschten Effekt hat, muss diese meist in zwei Schichten aufgetragen werden. Der zweite Anstrich erfolgt allerdings erst am nächsten Tag, nachdem die erste Schicht des Tiefgrunds über Nacht trocknen konnte.
Sorge für optimale Bedingungen und halte die Raumtemperatur in einem Bereich von 15 bis 25 ℃. Am nächsten Tag kannst du dann die zweite Schicht auftragen. Auch diese muss wieder etwa 24 Stunden in Ruhe trocknen. Erst nach dieser Zeit kannst du mit dem Verlegen der Fliesen loslegen.
Welche Hilfsmittel du dafür benötigst, erfährst du in unserem Beitrag „Das richtige Werkzeug zum Fliesen legen!“.