Das richtige Werkzeug zum Fliesen legen!

Wer Fliesen selbst verlegen möchte, benötigt deswegen für die Umsetzung der anstehenden Arbeitsschritte unbedingt das richtige Werkzeug. Erfahrene Fliesenleger wissen, dass eine gute Umsetzung kaum möglich ist, wenn man das passende Spezialwerkzeug nicht zur Hand hat.

Um Ihnen bei der Planung zu helfen, stelle ich in diesem Beitrag eine Übersicht der wichtigsten Werkzeuge und Hilfsmittel vor, die beim Fliesenlegen auf keinen Fall fehlen dürfen.

Die Liste grob nach der Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte – Vorbereitung des Fliesenklebers, Verlegen der Fliesen und das Verfugen – geordnet. Zu vielen Punkten finden Sie außerdem einen Link, der Sie zu einem hilfreichen Beitrag mit weiteren Informationen zu dem jeweiligen Themengebiet führt.

Mörtelmischer

Damit die Fliesen gut haften, kommt es auch auf die richtige Vorbereitung des Fliesenklebers bzw. Fliesenmörtels an. Aus diesem Grund ist der sogenannte Mörtelmischer bzw. Mörtelrührer* ein wesentlicher Bestandteil jedes Fliesenlegerprojekts.

Nur mit Einsatz dieses Werkzeugs entsteht eine homogene Masse, die sich perfekt für eine langlebige Verlegung Ihrer Fliesen eignet. Für das Mischen von Fliesenkleber eignet sich auch noch der praktische Mörtelrührquirl*. Dieser Aufsatz ist mit den meisten Bohrmaschinen und Bohrhämmern kompatibel.

Fliesenmörtel Behälter

In unserem Beitrag „Fliesenkleber richtig anrühren und vorbereiten“ erklären wir ausführlich, was Sie bei der Vorbereitung des Fliesenklebers beachten müssen, damit nichts schief geht.

Eimer oder Mörtelkübel

Große Baueimer oder flexible Mörtelkübel* sind Gegenstände, die beim Fliesenlegen auf gar keinen Fall fehlen dürfen. Obwohl das eigentlich selbstverständlich ist, wird die Anschaffung von genügend Baueimern bei der Planung leider häufig vergessen.

Die großen Mörtelwannen benötigen Sie unter anderem zum Anmischen und den Transport von Fliesenkleber und Fugenmörtel. Baueimer lassen sich übrigens platzsparend übereinanderstapeln.

Zahnspachtel oder Zahnkelle

Für das Auftragen und Verteilen von Fliesenkleber wird zwingend eine Zahnkelle* oder ein Zahnspachtel benötigt. Beim Durchkämen des Fliesenmörtels entsteht durch die Zahnung ein Dünnbettmörtel mit den charakteristischen Rillen. Diese gleichmäßige Verteilung sorgt dafür, dass die Fliesen gut haften.

Achten Sie bei der Auswahl unbedingt auf die Größe der Zahnung, diese hängt unmittelbar von der Größe der verwendeten Fliesen ab. Welcher Zahnspachtel bzw. welche Zahnkelle sich für Ihr Vorhaben eignet, erfahren Sie in unserem Beitrag: „Die richtige Zahnung für Ihre Fliesen“.

Fliesenschneider und Fliesenzange

Weil Fliesen so gut wie nie akkurat passen, ist der Fliesenschneider natürlich eines der wichtigsten Werkzeuge beim Fliesenlegen. Hiermit lassen sich Fliesen an Ecken und Übergängen passgenau kürzen und zuschneiden. Sie sollten bei der Wahl des Fliesenschneiders jedoch auf einige Dinge achten.


Exkurs: Heutzutage sind Fliesen in sehr vielen Größenformaten erhältlich. Doch längst nicht alle Fliesen passen zu jeder Raumform. Der folgende Beitrag verrät Ihnen, worauf Sie achten sollten:


Fliesenschneider gibt es entweder als handgeführte, manuelle Modelle oder als elektrische Variante. Die Wahl des Werkzeugs richtet sich nach dem Härtegrad der Fliesen. Für harte Fliesen aus Feinsteinzeug oder Naturstein empfehle ich den Gebrauch eines leistungsstarken elektrischen Fliesenschneiders.

Bei manuellen Fliesenschneidern wird die Fliese zunächst an der entsprechenden Stelle angeritzt und anschließend mithilfe einer Brechvorrichtung sauber entlang dieser Linie gebrochen. Als eine gute Wahl hat sich hier z. B. der Bosch Fliesenschneider PTC 640* etabliert.

Ein elektrischer Fliesenschneider* funktioniert hingegen wie eine Tischkreissäge, bei der man die Fliesen mit einer Diamanttrennscheibe präzise zuschneiden kann. Wegen der hohen Wärmebildung benötigt das Sägeblatt ausreichend Kühlung, darum werden härtere Fliesen mit einem elektrischen Fliesenschneider meist nass zugeschnitten.

Weitere Informationen, Anleitungen und Tipps zu diesem Thema finden Sie unter dem folgenden Link:

Neben dem Fliesenschneider wird in den meisten Fällen auch eine Fliesenzange* benötigt. Mit diesem netten Hilfsmittel lassen sich ohne Probleme präzise kleine Anpassungen an den Fliesen vornehmen, die mit einem großen Fliesenschneider auf diese Weise nicht möglich wären.

Typische Anwendungsbeispiele für eine Fliesenzange (auch Papageienzange genannt) sind Aussparungen für Heizungsrohre, abgerundete Fliesenkanten und andere zentimetergenaue Zuschnitte an den Fliesen.

Fliesenkreuze oder Nivelliersystem

Damit die Fliesen letztendlich ein einheitliches Gesamtbild ergeben, sollte man nicht auf Fliesenkreuze oder ein Nivelliersystem verzichten. Fugenkreuze* sorgen für einen gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Fliesen. Nützliche Tipps für die richtige Anwendung von Fliesenkreuzen lesen Sie hier:

Ein Nivelliersystem* sorgt hingegen nicht nur für die richtigen Abstände, sondern bringt benachbarte Fliesen zudem noch auf dieselbe Höhe. Das Ganze funktioniert dank eines ausgeklügelten Schraubsystems, das Druck auf die entsprechende Stelle ausübt, um die Fliese abzusenken.

moderne Wohnung mit perfekt verlegten Fliesen

Das Nivelliersystem kommt heutzutage vor allem bei Fliesen in größeren Formaten und in Altbauten mit schiefen Unterböden zum Einsatz. Wenn bei Ihnen aufgrund der baulichen Umstände ein hohes Risiko für Fliesenverschiebungen und Höhenunterschiede besteht, ist ein Nivelliersystem eine große Hilfe!

Wasserwaage, Winkel und Senklot

Da es beim Verlegen von Fliesen vor allem um die Einhaltung gerader Linien geht, ist es wichtig, diese anzuzeichnen, damit die erste Fliesenreihe sicher gerade verläuft. Wer mit einem schiefen Winkel beginnt – und sei er noch so klein -, muss mit ungeraden Fliesen rechnen, die das Endergebnis ruinieren.

Die Prüfung des rechten Winkels erfolgt zum Beispiel mit einem Anschlagwinkel* aus Metall. Wer mehr Budget zur Verfügung hat, der kann die Hilfslinien auch einfach mit einem solchen Kreuzlinienlaser* projizieren. Bei Wandfliesen lassen sich die senkrechten Hilfslinien mithilfe eines Senklots* anzeichnen.

Für das gerade Ausrichten der Fliesen sollten Sie zudem auch eine Wasserwaage* in einer passenden Größe parat haben. Jede einzelne Fliese sollte nach dem Platzieren kontrolliert werden! Zum Festklopfen sowie für kleinere Korrekturen der Ausrichtung der Fliesen nutzen Sie bitte einen Gummihammer.

dunkle Steinfliesen im Badezimmer

Fugengummi

Natürlich ist auch das Verfugen ein wichtiger Aspekt des Fliesenlegens. Um die Fugenmasse gleichmäßig in die Zwischenräume zu verteilen, kommt ein Fugengummi* (auch bekannt als Gummispachtel oder Fliesenspachtel) zum Einsatz.

Achtung: Während der Verteilung des Fugenmörtels werden Sie sich bestimmt über die Sauerei wundern. Es ist jedoch völlig normal, dass Materialrückstände an der Oberfläche zurückbleiben. Hier kommt nämlich der nächste Gegenstand auf unserer Liste ins Spiel.

Fugenschwamm oder Fliesenwaschbrett

Sobald der Fugenmörtel antrocknet, kannst du mithilfe eines leicht angefeuchteten Fugenschwamms oder Fliesenwaschbretts sämtliche Rückstände von den Fliesen abwaschen. Diese speziellen Schwämme verfügen über eine dichte Struktur, die sie äußerst saugfest macht.

Denken Sie bitte daran, dass bei diesem Arbeitsschritt sämtliche Rückstände des Fugenmörtels entfernt werden müssen! Andernfalls könnte ein unschöner Schleier auf den Fliesen sichtbar bleiben.

Es gibt zudem noch einen weiteren Verwendungszweck, nämlich das Ausglätten der Fugen. Ziehen Sie zum Glätten den leicht angefeuchteten Fugenschwamm in einer fließenden Bewegung über die Fugen.

Tipp: Fugen erfüllen sowohl optische als auch praktische Zwecke. Mit welcher Fugenbreite Sie bei Ihrem Projekt auf der sicheren Seite sind, erkläre ich im Beitrag „Wie breit müssen meine Fugen sein?“.

Hinweis: Fugenschwämme sollten vor dem Gebrauch sauber sein. Während der Arbeit müssen Sie die Schwämme regelmäßig gründlich ausspülen. Achten Sie darauf, dass der Fugenschwamm nicht zu nass ist, um ein Ausschwemmen der Fugen zu vermeiden.

Diamantbohrkronen

Nach der Verlegung von Wandfliesen kommt es durchaus häufig vor, dass Sie ein Loch durch die frisch verlegten Fliesen bohren müssen. Heutzutage bestehen die meisten Fliesen aus Feinsteinzeug. Dieses Material ist ziemlich hart, weswegen man zwingend das richtige Werkzeug benötigt.

Um Ihren Bohrer und auch die Fliesen nicht zu beschädigen, sollten Sie eine sogenannte Diamantbohrkrone* verwenden. Diese Fliesenbohrkronen sind in verschiedenen Größen erhältlich und lassen sich problemlos in Kombination mit den meisten handelsüblichen Winkelschleifern nutzen.

Weitere Informationen und Details zu den einzelnen Arbeitsschritten finden Sie in unserem Beitrag zum Thema „Löcher in Fliesen bohren“.

Arbeitsschutz beim Fliesenlegen

Während bestimmter Arbeitsschritte beim Fliesenlegen ist ein angemessener Arbeitsschutz unabdingbar. Wichtig ist in erster Linie das Tragen einer Schutzbrille* beim Zuschneiden der Fliesen sowie bei Bedarf auch das Aufsetzen einer Atemschutzmaske* für das Anmischen des Fliesenklebers.

Die Arbeit auf größeren Flächen kann auf Dauer ziemlich anstrengend sein. Um die Knie zu entlasten, empfehle ich daher das Tragen von solchen Knieschonern*. Da auf der nassen Oberfläche zudem durchaus auch Rutschgefahr besteht, sind Arbeitsschuhe keine schlechte Idee.

Essbereich mit hellem Fliesenmuster

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