Kein anderer Baustoff schafft es, einen mediterranen Flair so effektiv zu erzeugen, wie Terrakotta es kann. Das nachhaltige Produkt mit seiner charakteristischen rötlich-braunen Farbe und der schönen Patina behauptet sich schon seit Jahrtausenden und erlebt gerade eine Art Renaissance.
Leider überwiegt bei noch immer die Meinung, Cotto bzw. Terracottafliesen wären grundsätzlich äußerst pflegeintensiv. Sobald Sie wissen, was zu tun ist und was nicht, ist die Reinigung von Terracotta und Cotto ein sehr einfacher Prozess!
Häufige Fehler im Umgang mit Terracotta bzw. Cotto
Damit Terracotta ähnlich „robust“ wie andere Fliesenarten wird, sind spezielle Schritte von Nöten. Leider sind deswegen nicht alle Verschmutzungen rein oberflächlicher Natur.
Bei Terracotta bzw. Cotto handelt es sich nämlich um ein Naturprodukt, das in seinem „Normalzustand“ aufgrund seiner offenen Poren sehr saugfähig ist.
Damit es der durchschnittlichen Belastung eines Haushaltes standhält und Ihnen lang Zeit Freude bereiten kann, muss es entsprechend imprägniert oder versiegelt werden.
Traditionellerweise geschieht das mithilfe von Cottoöl, Steinöl, oder einem speziellen Wachs. Das Wachs gewährt dem Boden mehr Schutz, wohingegen die Öle die Farbe der Terracottafliesen stärker zum Vorschein bringen.
Kommt es zu Fehlern bei der Grundreinigung oder Versiegelung, können sich Rückstände von Zement, Fett, Staub, Fugenmörtel etc. unter der oberen Schicht ablagern und dort verbleiben.
Gründliche Erstreinigung ist Pflicht
Die mitunter wichtigste Voraussetzung für gut aussehendes Terrakotta, ist die Durchführung einer sehr gründlichen Erstreinigung. Direkt nach dem Verlegen der Fliesen befindet sich auf den Fliesen nämlich noch viele Rückstände von Fugenmörtel, Zement oder gar weiße Salzausblühungen.
Leider wird bei diesem wichtigen Arbeitsschritt aus Zeitgründen oft geschlampt. Versiegeln Sie die Fliesen in diesem Zustand, wird das den charakteristischen Farbton von Terracotta abschwächen. Es bleibt eine Art milchiger Film zurück, der sich wie ein Grauschleier über die Fliesen legt.
Um das zu verhindern, wird der Fugenmörtel nach dem verlegen gründlich abgewischt. Je nach Fugenmörtel geschieht dies mit einem leicht sauren bzw. alkalischen Spezialreiniger. Bereits getrocknete Rückstände können mit einem Zementschleierentferner beseitigt werden.
Dieser Vorgang ist zum Teil auch unter „Cotto Fliesen absäuern“ bzw. „Terracotta Fliesen absäuern“ bekannt. Diese Redewendung stammt aus früheren Zeiten, da damals eine Salzsäurelösung für diesen Arbeitsschritt hergenommen wurde.
Keine Universalreiniger aus dem Supermarkt!
Für Cotto und Terracotta eignen sich am besten nicht allzu säurehaltige Reiniger, die möglichst keine Rückstände auf den Fliesen hinterlassen. Ein guter Terracotta Reiniger ist zum Beispiel die Cotto Wischpflege von Lithofin, der zusätzlich die Bildung der Patina fördert.
Leider beinhalten viele Universalreiniger rückfettende Substanzen oder Inhaltsstoffe, die vermeintlich für mehr Glanz sorgen sollen. Dies führt allerdings nur dazu, dass sich über Jahre hinweg Schichten bilden, die wie ein Grauschleier auf den Terrakottafliesen liegen.
Ölhaltige Zusatzstoffe versiegeln Schmutz oft nur noch tiefer im Belag. Diese Ablagerungen lassen sich letztendlich nur noch durch eine sehr aufwendige Grundreinigung entfernen.
Toll sind zudem Reiniger, welche den Schutzfilm auf gewachsten Terracottafliesen wieder auffrischen. Dafür eignet sich etwa die Cotto Pflegemilch hervorragend. Sie sorgt für eine Farb- und Glanzauffrischung und hinterlässt einen Schutzfilm, den Sie anschließend polieren können.
- Schützt und pflegt
- Farbvertiefend
- Erhöhter Glanz
Für die Anwendung müssen Sie das Mischverhältnis von 250 ml Pflegemilch auf 5 Liter Wasser beachten. Die Pflegemilch können Sie auch für den Schutz von unbehandeltem Terracotta verwenden. In diesem Fall müssen Sie die Pflegemilch etwa zwei mal jährlich auftragen.
Wie immer gilt: Sollten Sie einem Reiniger noch nicht ganz trauen, ist es besser, diesen zuerst auf einem kleinen, schlecht einsehbaren Bereich zu testen. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Alltägliche Reinigung von Terracotta Fliesen
Ist bei der Erstreinigung und dem Imprägnieren alles gut gelaufen, läuft die Unterhaltsreinigung sehr einfach ab. Zunächst müssen Sie die Fläche mit einem Besen, Mopp oder Staubsauger von allen größeren Schmutz- und Staubpartikeln befreien.
Nun geht es ans Wischen. Mischen Sie dafür lauwarmes Wasser mit der oben erwähnten Cotto Wischpflege. Ein passendes Mischverhältnis für die Unterhaltsreinigung wäre beispielsweise 20 ml Reiniger auf 5 Liter Wasser. Bei starker Verschmutzung können Sie die Menge des Reinigers einfach verdoppeln.
Sobald Sie die Terracottafliesen mit einem Mopp bzw. Tuch feuchtnass abgewischt haben, geben Sie dem Boden etwa eine halbe Stunde Zeit um vollständig zu trocknen. Auf das Nachwischen mit klarem Wasser sollte verzichtet werden!
Exkurs: Sollten Sie Feuchtigkeit unter Ihren Fliesen vermuten, gibt es einen einfachen Weg, dies zu überprüfen. Wie Sie dabei vorgehen müssen, lesen Sie in folgendem Artikel:
Grundreinigung von Terrakotta
Im Laufe der Jahre können sich auf einem Boden viele Schmutz- und Fettablagerungen ansammeln. Auch ungeeignete Reiniger und Pflegemittel hinterlassen auf Terracotta viele künstliche Rückstände, die sich im Laufe der Zeit in mehreren Schichten auf den Fliesen ablagern.
Lässt sich die Verschmutzung mit der Terrakotta Pflegemilch oder nicht punktuell entfernen, sind wohl die tieferen Schichten betroffen. In solchen Fällen ist eine Tiefengrundreinigung der Terracottafliesen empfehlenswert.
Bei einer Grundreinigung werden mithilfe spezieller Maschinen Ablagerungen von Fett, Kalk, Staub, Zement, Rückstände von Reinigern etc. beseitigt. Auch die Versiegelung wird entfernt und im Anschluss neu aufgetragen.
Wie Sie sich vielleicht schon denken, ist eine Grundreinigung von vielen kleinen Faktoren abhängig, auf die die Arbeitsschritte individuell ausgerichtet sein müssen. Falls Sie also an einem guten Endergebnis interessiert sind, sollten Sie dafür geeignete Fachkräfte engagieren.