Die Vor- und Nachteile von Travertin Fliesen

Wer sich für Natursteinfliesen interessiert, wird früher oder später über den Begriff „Travertin“ stolpern. Obwohl es sich bei Travertin um weichen Kalkstein mit vielen großen Poren handelt, sind die Fliesen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich überaus beliebt.

Travertinfliesen sind in Erdtönen von Braun über helles Beige bis hin zu einem zarten Rot-grau erhältlich, wobei es viele auf den ersten Blick an Marmor erinnert. Die vielen Poren verhelfen Travertin dabei zu einem einzigartig schönen Aussehen mit mediterranem Charme.

Da Travertin jedoch einer eignen Naturstein-Gruppe angehört, will ich darauf eingehen, wie empfindlich Travertin wirklich ist, wo das Verlegen von Travertinfliesen wirklich Sinn macht und dir einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Travertinfliesen geben.

Was ist Travertin eigentlich genau?

Travertin ist ein offenporiger Naturstein, der bereits seit der Antike den Ruf als hervorragender Baustoff genießt. Travertin besteht aus Calciumcarbonat und wird in verschiedenen Steinbrüchen auf der ganzen Welt wie etwa in der Türkei, Mexiko, Iran, Italien oder auch in Frankreich abgebaut.

Sein Name geht allerdings auf die italienische Stadt Tivoli zurück und bedeutet so viel wie „Stein aus Tivoli„. Schon im antiken Rom kam Travertin in prestigeträchtigen Projekten (Kolosseum) zum Einsatz.

Die charakteristischen Poren des Travertins sind z. B. auf eingeschlossene Blätter, Algen und ähnliche organische Stoffe zurückzuführen.

Diese werden bei der Ablagerung der einzelnen Sedimentschichten eingeschlossen und zersetzen sich im Laufe der Zeit, wobei unterschiedlich große Poren zurückbleiben.

Übrigens: Travertin ist in manchen Regionen auch als Kalktuff bekannt.

Vor- und Nachteile von Travertin

Plant man die Verlegung von Travertinfliesen, sollte man sich zunächst mit den Vor- und Nachteilen von Travertin auseinandersetzen:

Vorteile von Travertinfliesen

• sehr langlebig bei guter Pflege
• Travertinfliesen besitzen jeweils einzigartige Muster
• Wahl der Oberflächenbehandlungen ermöglicht viel Gestaltungsspielraum
• Travertin ist stilvoll und elegant
• natürlicher Rohstoff

Nachteile von Travertin

• Travertin ist säureempfindlich
• teuer im Vergleich zu anderen Fliesen
• Travertinfliesen erfordern regelmäßige Pflege und Imprägnierung
• ohne Fußbodenheizung sehr kalt

Tipp: Der verlinkte Beitrag hilft dir dabei, eine passende Farbe für die Fugen auszuwählen.

Wo können Travertin Fliesen verlegt werden?

Travertin ist sehr vielseitig bei unterschiedlichen Bauvorhaben einsetzbar. So kannst du damit dezente Akzente im Außenbereich setzen oder es klassisch als Bodenbelag für einen Raum verwenden. Travertin ist allerdings vergleichsweise empfindlich und durchaus pflegeintensiv.

Bei dem Kauf von Travertinfliesen kannst du zwischen verschiedenen Oberflächenbehandlungen wählen. Dazu gehören zum Beispiel getrommeltes, gebürstetes oder poliertes Travertin. Die unterschiedlichen Arten der Travertin-Fliesen eignen sich daher auch für eine Vielzahl von Einrichtungskonzepten.

Eine getrommelte oder gebürstete Oberfläche wirkt matt und lässt die Fliese rustikal erscheinen. Die Struktur wirkt sehr authentisch, wodurch die Fliesen ausgezeichnet mit anderen natürlichen Baustoffen wie etwa mit Holz harmonieren.

Polierte Travertinfliesen haben eine glänzende Oberfläche und eine äußerst edle Ausstrahlung, die definitiv an Marmor erinnert und super in moderne bzw. luxuriöse Einrichtungskonzepte hineinpassen.

Travertinplatten im Außenbereich

Draußen darf Travertin nur offenporig verlegt werden. Naturbelassener Travertin ist nämlich frostbeständig und hält selbst starken Temperaturschwankungen problemlos stand.

Bodenplatten aus Travertin sind im Außenbereich vor allem auf Terrassen und als Poolumrandungen beliebt, da der Bodenbelag aufgrund der offenen Poren sehr rutschsicher ist. Beachte jedoch, dass sich Travertin im Laufe der Jahre durch die Sonneneinstrahlung und die Witterung eine graue Patina erhält.

Travertinfliesen im Innenbereich

In Innenräumen ist es üblich, die Poren der Travertinfliesen mit Spachtelmasse zu füllen. Das Verschließen der Poren erfolgt nicht aus optischen Gründen, sondern soll die Travertinfliesen vor Schmutz und Feuchtigkeit schützen. Auch die Pflege der Fliesen fällt bei den gespachtelten Fliesen leichter.

Travertinfliesen findet man etwa im Wohnzimmer, in der Küche, im Bad oder auch im Eingangsbereich. Gerade in Räumen mit einer höheren Feuchtigkeitsbelastung wie etwa im Badezimmer, in der Küche oder auch im Flur, ist es sehr sinnvoll, die Travertinfliesen zusätzlich zu imprägnieren.

Ist Travertin empfindlich?

Du musst unbedingt beachten, dass Travertin anfällig gegenüber Säure ist. Daher kann eine häufige Belastung mit säurehaltigen Reinigungsmittel (Essigreiniger, Kalkentferner), aber auch mit säurehaltigen Flüssigkeiten wie verschüttetem Apfelsaft zu weißen Flecken auf den Fliesen führen.

Bei der Pflege von Travertin-Fliesen sollte man daher einiges beachten und vorsichtig sein. Die wichtigsten Aspekte dabei sind der Verzicht auf säurehaltige Reiniger und die regelmäßige Erneuerung der Imprägnierung. Ich persönlich halte Travertinfliesen für ein Bad eher ungeeignet.

Eine Imprägnierung ist zwar kein 100%-iger Schutz, verbessert aber die Säureempfindlichkeit der Travertin-Fliesen erheblich. Für die Imprägnierung empfiehlt sich beispielsweise die HG Naturstein Imprägnierung*. Die Reinigung sollte mit neutralen Mitteln wie der Wischpflege der Firma Lithofin* erfolgen. Hier die beiden Produktempfehlungen:

Die Vorteile von Travertin kann man nur in vollen Zügen genießen, solange die Fliesen gut gepflegt werden. Wenn du nicht die ganze Zeit Rücksicht nehmen möchtest, empfehle ich, andere Fliesen zu wählen. Welche Fliesenarten besonders pflegeleicht sind, erfährst du in dem folgenden Beitrag:

Kosten für Travertin-Fliesen

Im Vergleich zu anderen Natursteinfliesen positioniert sich Travertin im preislichen Mittelfeld. Wenn man es allerdings den Kosten anderer Bodenbeläge vergleicht, muss man sagen, dass Travertinfliesen mit einer Preisspanne von etwa 30 – 100 Euro pro Quadratmeter durchaus teuer sein können.

Wie teuer Travertinfliesen sind, hängt unter anderem von dem gewählten Format, der Farbe des Travertins, der Art der Oberflächenbehandlung und natürlich vor allem von der Qualität ab. Grundsätzlich ist Travertin aus Italien deutlich teurer als die günstigen Importe aus der Türkei.

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