Das Verlegen von Holzoptikfliesen bringt einige besondere Herausforderungen mit sich. Damit das Endresultat einem Parkettboden auch wirklich ähnlich sieht, möchten wir Ihnen einige nützliche Tipps und Hinweise mit auf den Weg geben.
In unserem Beitrag zu den Vorteilen von Fliesen in Holzoptik sind wir bereits ausführlich auf die Vorzüge von Fliesen gegenüber Parkett eingegangen. Dort haben wir auch thematisiert, wo man Holzoptikfliesen am besten einsetzt und welche Fugenfarbe zu ihnen passt.
In diesem Artikel soll es hingegen um praktische Tipps gehen. Themen wie unter anderem die Vorbereitung des Unterbodens, die Wahl der Materialien oder auch die Gewährleistung einer geraden Verlegung sollten von Ihnen bei der Verlegung von Fliesen in Holzdekor unbedingt beachten werden!
Die Auswahl der Holzoptik-Fliesen
Es gibt mehrere Faktoren, die Sie bei der Auswahl von Fliesen berücksichtigen sollten. Zu diesen Aspekten gehören unter anderem der Standort der Fliesen, die Art der Belastung, das Vorhandensein von Feuchtigkeitsbelastung und die Frage, ob es sich um Wand- oder Bodenfliesen handeln soll.
Je häufiger ein Bereich betreten wird, desto stärker und robuster sollte die Fliese sein. Wer sich keine Gedanken über Kratzer und andere Abnutzungserscheinungen machen möchte, sollte definitiv Holzoptik-Fliesen aus Feinsteinzeug wählen. Für weniger stark frequentierte Räume genügt hingegen Steingut.
Für Wandfliesen spielen diese Faktoren hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Wandfliesen müssen schließlich keine hohe Gewichtsbelastung ertragen, sondern fungieren hauptsächlich als Spritzwasserschutz oder als dekoratives Element.
Tipp: Vergessen Sie beim Kauf nicht die zusätzliche Menge an Verschnitt von mindestens 10 %.
Verlegemuster für Fliesen in Holzoptik
Holzoptik-Fliesen sind Parkettdielen nachempfunden und besitzen somit nicht die traditionelle Form von Fliesen. Bei der Planung muss man sich daher an den Mustern von Parkettböden orientieren.
Ein großes Problem bei der Nachahmung eines Parketts mit Holzdekor-Fliesen ist die Gestaltung des Fugenbilds. Ich würde bei der Wahl des Musters von einem Parallelverband (Fliesen verlaufen auf derselben Höhe) oder dem Halbverband (benachbarte Fuge beginnt bei der Mitte der Fliese) absehen.
Stattdessen empfehle ich allen, die es klassisch mögen, eine Verlegung der Holzoptik-Fliesen im Wilden Verband (keine vorgegebene Struktur) bzw. im Drittel- oder Viertel Verband (benachbarte Fugen beginnen auf einem Drittel bzw. einem Viertel der Länge der Fliese).
Wer etwas Edles haben möchte, der kann sich für eine Fischgrätverlegung entscheiden. Dieses Muster sieht besonders in großen Räumen vortrefflich aus. Es verlangt allerdings mehr Planung und Genauigkeit, daher benötigt man für die Ausführung eines Fischgrätmusters auch ein wenig handwerkliche Erfahrung.
Vorbereitung des Unterbodens für Holzoptik-Fliesen
Ihnen ist bestimmt bewusst, dass es bei der Verlegung von Fliesen vor allem auf einen ebenen Untergrund ankommt. Wer diesen Schritt vernachlässig, den erwarten in Zukunft größere Probleme.
Neue Fliesen werden meist auf einem bestehenden Estrich oder einem alten Fliesenbelag verlegt. Auf diesen Flächen sollte möglichst jede Vertiefung aufgefüllt und jede Erhebung zuvor abgeschliffen werden.
Wer plant, die Holzoptik-Fliesen auf einem bestehenden Fliesenbelag zu verlegen, muss die Oberfläche dieser Fliesen zuvor leicht abschleifen. Befreien Sie die Fläche zum Schluss mithilfe eines Staubsaugers von Staub und anderem Schmutz.
Achtung: Vor dem Fliesenlegen benötigen die allermeisten Oberflächen zudem noch eine Grundierung. Was es damit auf sich hat und wie man die Grundierung aufträgt, verrät Ihnen der folgende Beitrag:
Materialien und Hilfsmittel für die Verlegung von Fliesen in Holzoptik
Damit die Fliesen gut und lange halten, braucht es natürlich einen geeigneten Fliesenkleber. Für Fliesen in Holzoptik empfehle ich einen solchen Flexkleber* für Räume mit hoher Belastung. Andernfalls würde ein gewöhnlicher Zementkleber genügen.
Für das Auftragen des Fliesenklebers benötigen Sie eine Zahnkelle. Deren Größe ist immer von der Kantenlänge der Fliesen abhängig. Bei Fliesen in Holzoptik empfehle ich eine Zahnkelle* mit einer 10 x 10 mm oder 12 x 12 mm Zahnung.
Richtige Konsistenz des Fliesenklebers
Das Geheimnis einer starken Haftung der Holzoptik-Fliesen liegt in der richtigen Vorbereitung des Fliesenklebers bzw. des Fliesenmörtels. Damit die Fliesen sich keine Hohlräume unter den Fliesen bilden, muss der Fliesenkleber gründlich angerührt werden.
Wichtig hierbei sind vor allem die Verarbeitungszeit des Klebers, die Wassermenge und die notwendigen Hilfsmittel zum Mischen. Da sich dieses Thema nicht in zwei Sätzen zusammenfassen lässt, verweise ich Sie an dieser Stelle auf unseren Beitrag „Fliesenkleber richtig anrühren und vorbereiten“.
Tipp: Für eine effektivere Benetzung der Fliesen wird das sogenannte „Buttering-Floating“ Verfahren angewendet. Dabei wird der Fliesenkleber nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf der Rückseite der Holzoptik-Fliesen aufgetragen.
Größe der Fugen berücksichtigen
Die Frage, wie breit Fugen sein sollten, hängt zum Teil auch davon ab, wie gut die Verlegung der Fliesen in Holzoptik ausgeführt wurde. Schmale 2 mm breite Fugen wirken unauffällig, entfalten ihre Wirkung jedoch nur, solange keine spürbaren Übergänge existieren und die Holzoptik-Fliesen gerade liegen.
Sind die Fliesen allerdings nicht gleichmäßig nivelliert, wird die schmale Fuge diesen Makel nur noch mehr in den Vordergrund rücken. Möchten Sie dieses Risiko nicht eingehen, sollte man von Anfang an eine größere Fuge einplanen. Je breiter die Fuge, desto besser lassen sich Übergänge kaschieren.
Wir raten Ihnen dazu, eine Fugenbreite von mindestens 2 mm zu verwenden. Beachten Sie, dass dies die niedrigste Breite ist, die Sie wählen sollten. Sie können auf eigene Gefahr hin eine geringere Fugendicke verwenden, aber extrem dünne Fugen werden Ihnen erfahrungsgemäß nur Probleme bereiten.
Verwenden Sie ein Nivelliersystem für Fliesen in Holzoptik
Damit die verlegten Holzoptik-Fliesen am Ende tatsächlich wie ein Parkettboden wirken, sollten möglichst keine Unebenheiten oder spürbaren Übergänge zwischen den einzelnen Fliesen vorhanden sein.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, sollten Sie im Rahmen der Verlegung auf Fugenkreuze oder besser noch auf ein Nivelliersystem zurückgreifen. Auf diese Weise lassen sich die Holzoptik-Fliesen spielend leicht auf derselben Höhe halten, während der Fliesenkleber trocknet.
Ein gutes Nivelliersystem für Holzoptik-Fliesen:
- FLIESENVERLEGESYSTEM STARTER-SET – bestehend aus 100 Zughauben und 100 Gewindelaschen für eine Fugenbreite von 2 mm.
- WIEDERVERWENDBAR – Zughauben können mehrfach verwendet werden.
- EINFACHE ANWENDUNG – Einfaches, präzises und schnelles Fliesenverlegen ohne zusätzlichem Werkzeug.
Fazit
Bodenbeläge aus Fliesen in Holzdekor erfreuen sich eines wachsenden Trends. Da Fliesenlegen jedoch anspruchsvoll sein kann, hoffen wir, dass unsere Anleitung Ihnen beim Verlegen von Fliesen in Holzoptik weiterhilft. Wenn Sie sich mit den einzelnen Arbeitsschritten vertraut machen, sollte alles klappen.
Sind Sie beim Verlegen der Holzoptik-Fliesen auf Probleme gestoßen und wie haben Sie diese gelöst? Ihre Erfahrungen können Sie gerne in der Kommentarsektion mit unserer Community teilen!
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