Fliesen Nivelliersystem richtig verwenden!

Wer seine Fliesen selber verlegen möchte, will nach getaner Arbeit zufrieden auf ein gerades und sauberes Ergebnis hinabblicken. Da Fliesen jedoch in immer größeren Formaten in den Handel kommen, ist eine ebene Verlegung nicht immer so leicht wie gedacht.

Selbst Profis mit langjähriger Erfahrung verlassen sich nicht allein auf ihre Fähigkeiten, sondern greifen selbstverständlich auch auf praktische Hilfsmittel zurück. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei das sogenannte Nivelliersystem. Denn auch Fliesenleger sind sich darüber bewusst, dass ein Verrutschen der Fliesen mit das Schlimmste ist, was ihnen bei der Arbeit passieren kann.

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In diesem Beitrag erfährst du wie man ein Nivelliersystem beim Fliesenlegen genau verwendet und welche der vielen auf dem Markt verfügbaren Systemarten derzeit die beste Wahl ist.

Wozu benötigt man ein Fliesen Nivelliersystem?

Bei einem Besuch im Baumarkt bzw. im Fliesenfachhandel wirst du schnell feststellen, dass selbst Fliesen in dem Format 30 x 60 cm oder 60 x 60 cm in der heutigen Zeit definitiv zu den kleineren Größen zählen. Um Fliesen in diesen Größen perfekt auszurichten, braucht es mehr als den Einsatz von Fliesenkreuzen und einer Wasserwaage.

Fliesen werden mithilfe eines Nivelliersystems zum Ausgleichen der Überzähne im Dünnbettmörtel verlegt

Zwar helfen Fliesenkreuze bei der Einhaltung der Abstände zwischen den einzelnen Fliesen, sie helfen dir allerdings nicht beim Höhenausgleich. Beim Verlegen von großformatigen Fliesen besteht ein Risiko, dass es zu unschönen Kanten (sogenannten Überzähnen) zwischen benachbarten Fliesen kommt.

Und genau bei diesem Problem kommt das Nivelliersystem zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine praktische Verlegehilfe, die nicht nur für die perfekten Abstände der Fugen sorgt, sondern auch auf raffinierte Art und Weise den notwendigen Höhenausgleich gewährleistet. Hohe Kanten werden dabei nach unten gedrückt und es entstehen gleichmäßige Übergänge zwischen den benachbarten Fliesen.

Ein Nivelliersystem unterstützt dich also bei deinem Vorhaben, die Fliesen bündig und glatt zu halten, während der Dünnbettmörtel bzw. Fliesenkleber über Nacht aushärtet. Dadurch lässt sich ein Absacken oder Verrutschen der großformatigen Fliesen effektiv verhindern.

Welches Fliesen Nivelliersystem ist besser?

Im Handel sind verschiedene Arten von Nivelliersystemen erhältlich, die sich in ihrer Funktionsweise sehr voneinander unterscheiden. Mir wird daher häufig die Frage gestellt, welches System das Beste ist?

In diesem Bereich gab es in den letzten Jahren unterschiedliche Ideen und Konzepte. Aktuell scheint es so, dass sich die Systemtypen durchgesetzt haben, die mit Gewindehauben oder mit Keilen arbeiten.

Wo liegt der Unterschied? Beim Keilsystem bettest du Basisplatten mit Laschen als Abstandshalter zwischen den Fliesen ein. In diese Laschen werden später Keile geschoben und gewährleisten so eine ebene Oberfläche.

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Die Basisplatten beim Kappensystem hingegen verfügen über ein Gewinde. Auf den eingebetteten Gewindestift lässt sich später eine Zughaube schrauben und die benachbarten Fliesen auf diese Art aneinander angleichen.

An dieser Stelle rate ich allen ausdrücklich dazu, ein Nivelliersystem mit Zughauben und Gewinden zu benutzen!

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Dieses System erfordert nämlich keinerlei Werkzeuge, da die Hauben sich sehr leicht aufschrauben lassen. Bei der Verlegehilfe mit Keilen ist nämlich in den meisten Fällen der Einsatz einer speziellen Montagezange unumgänglich um den notwendigen Druck auf die Fliesen auszuüben.

Beim Kauf solltest du außerdem auf die Größe des Sets und auf die gewünschte Fugenbreite achten! Falls du dir dazu noch keine Gedanken gemacht hast, hilft dir der folgende Beitrag bestimmt weiter:

eine große Fliese wird von zwei Fliesenlegern mithilfe eines Nivelliersystems ins Klebebett gelegt

Wichtig: Auch das beste Nivelliersystem kommt irgendwann an seine Grenzen. Letztendlich handelt es sich dabei nur um ein nützliches Hilfsmittel und nicht um ein magisches Wundermittel.

Bei starken Unebenheiten auf dem Unterboden oder schiefen Wänden kann auch die Verlegehilfe nicht mehr viel ausrichten. Damit du deine Fliesen perfekt bündig verlegen kannst, musst du zuvor den Boden bzw. die Wände vorbereiten. Dazu zählt mitunter die Beseitigung von Unebenheiten, Schmutz und Staub.

Wie verwendet man ein Fliesen Nivelliersystem?

Zum Glück ist die Anwendung von Nivelliersystemen als Hilfsmittel bei dem Verlegen von Fliesen im Prinzip kinderleicht. Das Verlegesystem eignet sich also nicht nur für Profis, sondern auch für alle Hobbyhandwerker aber auch für Anfänger. Folge dazu einfach dieser Anleitung:

Schritt 1: Nachdem du den Fliesenkleber optimal vorbereitet hast, trägst du diesen in ausreichenden Maße mit einer Zahnkelle auf dem Untergrund und auf der Rückseite der Fliese (Buttering-Floating-Verfahren) auf. Lege die Fliese nun in das Klebebett.

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Damit sich unter den Fliesen keine Hohlräume bilden, solltest du immer eine passende Zahnung für die gewählten Fliesen verwenden. Welche Zahnung sich für welche Fliesengröße eignet, erkläre ich dir in dem Beitrag unter folgendem Link:

Schritt 2: Nun kommt der erste Teil des Nivelliersystems ins Spiel. Schnapp dir einige der Basisplatten mit den Gewindelaschen. Diese schiebst du einfach unter die eben platzierte Fliese in den Fliesenkleber.

Einen optimalen Höhenausgleich erzielst du, indem du die Gewindelaschen etwa 5 cm entfernt von der Ecke der Fliese platzierst. Bei größeren Fliesen (ab 60 cm aufwärts) kannst du zusätzlich eine Gewindelasche mittig platzieren. Schiebe die Platten immer soweit rein, bis das Gewinde die Kante der Fliese berührt.

Schritt 3: Trage nun neben der ersten Fliese Fliesenkleber auf und lege die zweite Fliese in den Kleber. Richte sie möglichst gerade aus und achte darauf, dass die Abstandshalter fest in den Fugen zwischen den Fliesen fixiert sind. Fahre auf diese Weise fort, bis du die erste Reihe vervollständigt hast.

Schritt 4: Im Anschluss müssen die Zughauben auf die Gewindelaschen geschraubt werden. Dieser Arbeitsschritt ist sozusagen der Startschuss für den eigentlichen Nivellierungsprozess.

Tipp: Ich empfehle dir die ersten Zughauben noch nicht ganz festzuschrauben. Erst nachdem du auch die zweite Reihe Fliesen verlegt hast, solltest du die Hauben wirklich festziehen. Gerade in den ersten beiden Reihen müssen erfahrungsgemäß nämlich immer wieder mal einzelne Fliesen etwas nachjustiert werden.

Schritt 5: Sobald der Kleber am nächsten Tag vollständig getrocknet ist, darfst du die Zughauben nacheinander abschrauben. Nun schauen nur noch die einzelnen Gewinde aus den Fugen hervor. Die Zughauben lassen sich übrigens Wiederverwenden!

Schritt 6: Jede Gewindelasche verfügt praktischerweise über eine Sollbruchstelle. Das Gewinde lässt sich leicht mit einem Gummihammer oder auch einfach mit einem schwachen Fußtritt entlang der Fugen abbrechen. Die unter den Fliesen verbliebenen Basisplatten dürfen einfach mit verfugt werden.

Bauarbeiter taucht einen Fliesenschwamm ins Wasser um damit die soeben verlegten Fliesen abzuwischen

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