Darf man Fliesen auf Linoleum verlegen?

Ein Bodenbelag aus Linoleum ist zwar pflegeleicht und langlebig, allerdings gehört er für viele heutzutage schlicht nicht mehr zu der Vorstellung eines modernen Einrichtungsstils. Bei der Renovierung einer Altbauwohnung oder bei Umbauarbeiten am Haus taucht daher oft die Frage auf, ob man Fliesen über Linoleum verlegen kann, ohne dieses vorher entfernen zu müssen?

Linoleumböden sind in Altbauten vor allem in Küchen und Fluren, aber auch in Wohnzimmern oder sogar in Bädern anzutreffen. Ein neuer Fliesenboden hat viele Vorteile und ist eine enorme Aufwertung Ihrer Immobilie.

Die gute Nachricht zuerst: Grundsätzlich ist es möglich, Fliesen auf einem Linoleumuntergrund zu verlegen. Allerdings ist das nicht immer der Fall, denn Fliesen benötigen zwingend einen stabilen und ebenen Untergrund. In diesem Beitrag schauen wir uns daher an, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um über Linoleum zu fliesen.


Tipp: Möchten Sie die Fliesen selbst verlegen? In diesem Fall empfehle ich Ihnen unseren Beitrag mit nützlichen Tipps dazu, wie sich die häufigsten Fehler beim professionellen Fliesenlegen vermeiden lassen!


Was muss man beachten, wenn man Fiesen auf Linoleum verlegen will?

Um zu klären, ob sich das Vorhaben tatsächlich auch umsetzen lässt, gibt es einige Punkte, über die Sie Bescheid wissen sollten:

helles Fliesenmuster im Essbereich mit ehemaligen Linoleumboden darunter

Wie stabil ist der Linoleumboden?

Sie sollten zunächst sicherstellen, dass die Linoleumplatten fest verklebt sind und sich nicht ablösen. Auf einem lose verlegten Linoleumboden darf nicht gefliest werden, da dieser Untergrund nicht über eine ausreichende Tragfähigkeit verfügt.

Verschaffen Sie sich anschließend einen Überblick darüber, in welchem Zustand sich das Linoleum befindet. Dabei sollte man vor allem darauf achten, ob der Bodenbelag Schäden wie Risse, Löcher oder sichtbare Unebenheiten aufweist. Wenn alles passt, können Sie zum nächsten Punkt springen.

Weist der Bodenbelag größere Schäden auf, muss das Linoleum entfernt werden. Kleinigkeiten lassen sich hingegen reparieren. Dabei können Sie ruhig grob vorgehen, der Boden muss schließlich keinen Schönheitspreis gewinnen. Es geht lediglich darum, dass der Unterboden keine Unebenheiten aufweist.

Dazu benötigt man Sekundenkleber und Füllmaterial. Dieses erhält man durch Abschleifen des umliegenden Linoleums mit feinem Schleifpapier. Geben Sie ein wenig Sekundenkleber in den Riss bzw. das Loch und füllen es dann so lange mit den Spänen auf, bis der Bereich eben ist.

Wie alt ist das Linoleum?

Auch das Alter der Linoleumplatten spielt für die Planung eine wesentliche Rolle. Um das Produkt vor einigen Jahrzehnten weiterzuentwickeln, wurden im Laufe der Zeit viele Zusatzstoffe während der Herstellung beigemischt. Zu diesen Stoffen gehörte leider auch Asbest.

Es kann daher leider durchaus der Fall sein, dass alte Linoleumböden, die zwischen den 60er und 80er-Jahren hergestellt und verlegt worden sind, geringe Mengen an Asbest enthalten. Auch wenn die Gefahr von Asbest bei einem echten Linoleum nur gering ist, sollten Sie sicherheitshalber eine Fachkraft zurate ziehen und ggf. auch mit der Beseitigung beauftragen.

Ist es wirklich Linoleum?

Linoleum, Vinyl und PVC werden oft im selben Atemzug genannt. Doch während es bei PVC und Vinyl viele Ähnlichkeiten gibt, unterscheidet sich Linoleum signifikant von den beiden anderen. Ein Bodenbelag aus Linoleum besteht nämlich überwiegend aus natürlichen Ressourcen wie unter anderem Kiefernharz, Leinöl oder Sägemehl.

Handelt es sich um einen gedämpften Linoleumboden?

Einige Linoleumplatten verfügen über eine Art Dämmung bzw. Polster an der Unterseite. Diese gedämpfte Unterlage kann sich im Laufe der Jahre durch alltägliche Belastung zusammendrücken.

Ist dies der Fall, treten Unebenheiten und Dellen zum Vorschein. In diesem Zustand bietet der alte Linoleumboden keine stabile Grundlage für die neuen Fliesen. Leider bleibt Ihnen nichts weiter übrig, als den Linoleumbelag vor dem Verfliesen zu beseitigen.

Beachten Sie die neue Höhe des Bodens: Durch die neuen Fliesen kann der Boden sogar um rund einen Zentimeter höher liegen. Um Stress zu vermeiden, sollten Sie zuvor prüfen, ob Zimmertüren, Schränke oder Verkleidungen ggf. gekürzt und angepasst werden müssen.

Wie verlegt man Fliesen auf Linoleumplatten?

Wenn alles passt, können Sie das Linoleum vorbereiten. Entfernen Sie sämtliche Fußleisten und stellen Sie sicher, dass der Linoleumboden frei von sämtlichen Schmutz- und Fettrückständen ist. Dazu eignet sich zum Beispiel der folgende Grundreiniger . Nach der Reinigung sollte Boden genug Zeit zum Trocknen bekommen.

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Anschließend müssen wir dafür sorgen, dass der Fliesenkleber gut am Unterboden haften. Um das zu gewährleisten, sollte die Fläche grundiert werden. Am besten benutzt man für Linoleum eine Grundierung für nicht saugende Untergründe und trägt diese mithilfe eines Farbrollers oder solchen Flächenstreichers auf.

Um die Fliesen von der Unterbodenkonstruktion zu entkoppeln, empfehle ich die Verlegung von sogenannten Entkopplungsmatten* unter den Fliesen. Anschließend können Sie mit dem Fliesenlegen beginnen. Welche Materialien und Werkzeuge Sie dafür benötigen, lesen Sie im nächsten Artikel:

Grundierung wird mit einer Lackwalze auf eine Wand aufgetragen

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