Ein Bodenbelag aus Marmor besitzt eine zeitlose Anziehungskraft und verleiht einem Innenraum das gewisse Extra. Obwohl sich moderne Fliesen aus Steingut oder Feinsteinzeug einer immer größeren Beliebtheit erfreuen, möchte manch einer nicht auf die Eleganz eines richtigen Marmorbodens verzichten.
So ist es kein Wunder, dass Marmorfliesen in der Kategorie Natursteine nach wie vor an der Spitze stehen. Trotzdem verfügen auch Marmorböden natürlich über ihre eigenen Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt. Dieser Beitrag soll dazu dienen, Ihnen vor dem Kauf ein ausgewogenes Bild zu vermitteln.
Vorteile von Marmorfliesen
Wer Marmorfußböden verlegen will profitiert unter anderem von folgenden Vorteilen:
Einzigartiges Erscheinungsbild
Der größte Vorteil von Marmorböden liegt eindeutig darin, dass sie das Erscheinungsbild eines Raumes dank ihres seidig schmierenden Effekts allein durch ihre Anwesenheit sofort aufwerten. Außerdem ist Marmor in verschiedenen Farben erhältlich, was flexible Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.
Da es sich bei Marmor um ein Naturprodukt handelt, ist jede Marmorfliese ein Unikat, das es mit dieser Maserung nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Das verleiht einem Zuhause eine gewisse Einzigartigkeit.
Nahtlose Verlegung
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Keramikfliesen sind Marmorfliesen ziemlich unempfindlich gegenüber hohen Temperaturschwankungen. Da Marmor sich hierbei nicht ausdehnt bzw. zusammenzieht, ergibt sich die Möglichkeit einer nahtlosen Verlegung.
Marmorfußböden verfügen außerdem über hervorragende Wärmeleitfähigkeiten und harmonieren deshalb hervorragend in Verbindung mit einer Fußbodenheizung.
Marmorböden erhöhen den Wert der Immobilie
Von der Anschaffung eines Marmorbodens profitiert nicht nur das Erscheinungsbild Ihres Zuhauses, sondern auch der Verkaufswert Ihrer Immobilie. Falls Sie in Zukunft Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung verkaufen müssen, sorgt ein eleganter Marmorboden erfahrungsgemäß dafür, dass sich das Interesse an Ihrer Immobilie erhöht und Sie einen höheren Preis aufrufen können.
Nachteile eines Marmorbodens
Trotz seiner Schönheit hat ein Marmorfußboden auch einige Nachteile zu bieten. Es ist wichtig, diese zu kennen, bevor man in sie investiert. Hier sind einige Nachteile von Marmorfliesen:
Hohe Anschaffungskosten
Marmorfliesenböden sind ein hochwertiges architektonisches Element, dementsprechend hoch sind auch die Preise. In der Regel liegen sie im oberen Preissegment der Natursteine und kosten meist zwischen 60 und 200 Euro pro Quadratmeter. Natürlich steigen auch hier die Preise derzeit stark an.
Zudem können auch die kosten für eine fachmännische Verlegung die Kosten in die Höhe treiben. Die Marmorplatten sind nämlich vergleichsweise schwer, weswegen ein solches Vorhaben durchaus zeit- und arbeitsintensiv ist.
Aufwändige Reinigung und Pflege
Marmor lässt sich aufgrund der glatten Oberfläche zwar schnell reinigen, Sie sollten sich von solchen Verkaufsargumenten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass Marmor einer der am schwierigsten zu pflegenden Bodenbeläge ist, da er nicht von Natur aus porenfrei ist.
Er muss unbedingt regelmäßig neu versiegelt werden, damit er wasserdicht bleibt, sonst besteht die Gefahr, dass Ihr schöner neuer Bodenbelag beschädigt wird. Marmor reagiert außerdem sehr empfindlich auf Säure, weswegen die Reinigung nur mit speziellen, säurefreien Reinigern erfolgen darf. Für die Reinigung von Marmor empfehle ich ausdrücklich die MN Wischpflege von Lithofin.
- Reinigt und pflegt beim Wischvorgang. Bei regelmäßigem Gebrauch werden sowohl polierte wie geschliffene und bruchraue Flächen schöner und satter…
- Ideal für versiegelte und imprägnierte Flächen
- laugt nicht aus
Ob Sie die neuen Natursteinfliesen lieber imprägnieren oder versiegeln sollten, lesen Sie im Beitrag unter dem folgenden Link:
Damit Marmor seine schöne Ausstrahlung behält, muss er regelmäßig poliert werden. Dafür braucht es ein entsprechendes Mittel wie zum Beispiel die Lithofin MN Politur. Durch das Nachpolieren lassen sich außerdem kleinere Kratzer beseitigen.
Anfällig für Flecken und Kratzer
Vor dem Kauf sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass Marmor ein ziemlich weicher, saugfähiger und poröser Naturstein ist. Wenn eine Flüssigkeit unbemerkt auf einem Marmorboden verschüttet wird, kann dies zu unschönen Flecken oder gar Verfärbungen führen, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.
Aufgrund des weichen Materials kann es außerdem schnell zu Kratzern kommen, die bei polierten Oberflächen gut sichtbar sind. Wenn Sie also Marmorfliesen für Ihren Bodenbelag auswählen, müssen Sie berücksichtigen, wer den Bodenbelag benutzen wird. Wenn Sie Kinder oder größere Haustiere haben, ist das vielleicht nicht die beste Idee!
Wer trotzdem nicht auf die Marmoroptik verzichten mag, findet im nächsten Absatz eine tolle Alternative.
Marmor im Vergleich zu Feinsteinzeugfliesen
Marmorböden sind zwar schön, allerdings möchte nicht jeder so viel Zeit und Mühe in die Pflege eines Bodenbelags investieren. Heutzutage gibt es dank technologischer Fortschritte allerdings gute Alternativen aus Feinsteinzeug.
Die neueste Technik macht es möglich, dass Feinsteinzeugfliesen nicht nur das Aussehen, sondern auch die einzigartige Haptik eines Marmorbodens täuschend echt imitieren können. Feinsteinzeug ist natürlich vor allem deswegen so interessant, da das Material wesentlich robuster, günstiger und pflegeleichter ist.
Die beliebtesten Marmorarten
Die meisten Marmorfliesen werden aus Naturstein hergestellt, die aus Ländern wie China, Indien, der Türkei, Italien, Spanien, Brasilien, Griechenland und Portugal importiert wird. Die wohl bekanntesten Marmorbrüche befinden sich natürlich nach wie vor in Italien und Griechenland.
Die Marmorblöcke werden entweder direkt in den jeweiligen Ländern bzw. hierzulande zu den jeweiligen Produkten wie Arbeitsplatten oder Fliesen bzw. Bodenplatten weiterverarbeitet. Bei einem Kauf, sollte man allerdings weniger auf das Unternehmen, sondern vielmehr auf die Art des Marmors achten. Zu den bekanntesten Varianten gehören:
Carrara Marmor: Dies ist die am weitesten verbreitete Marmorart, die in der Region Carrara in Italien abgebaut wird. Seine Farbe ist grau-weiß mit federartigen grauen Maserungen. Er wird sehr gerne als Bodenbelag verwendet, da er recht preiswert ist.
Calacatta Marmor: Diese Marmorart ist eine echte Rarität und gehört zu den kostspieligen Sorten. Er ähnelt zwar dem Carrara-Marmor, verfügt aber über dunklere, dicke Maserungen auf einem strahlend weißen Hintergrund. Es gibt ihn auch in einer Variante mit sehr schönen Goldtönen in der Maserung.
Emperador Marmor: Auch das typische Muster dieses Kalksteins aus Spanien haben Sie bestimmt schon einmal gesehen. Imperator Marmor verfügt über eine auffällige Musterung von kräftigen dunkelbraunen bis hin zu hellbraunen Farbnuancen. Zwischen die Brauntöne mischt sich eine wunderschöne weiße Maserung.
Unterschied zwischen Marmor und Travertin
Wer sich im Thema Natursteinböden ein wenig auskennt wird neben Marmor wohl auch Travertin für die engere Auswahl auf dem Zettel stehen haben. Auf den ersten Blick wirken beide Materialien zwar identisch, allerdings gibt es zwischen Travertin und Marmor doch einige Unterschiede.
Obwohl beide der Kategorie der Kalksteine angehören, zeigen sich wesentliche Unterschiede in Hinblick auf die Porenstruktur. Während Travertin eine etwas raue Struktur an den Tag legt, lässt sich Marmor besonders gut an der charakteristischen glatten Oberfläche erkennen.
Auch bei der Farbe gibt es einige Besonderheiten. Marmor wird in zahlreichen Farbnuancen von hell bis dunkel angeboten, während Travertin lediglich in cremeweißen, beigen und hellbraunen Farbtönen erhältlich ist.
Wer mehr über Travertin lesen möchte, dem empfehle ich unseren Beitrag „Die Vor- und Nachteile von Travertinfliesen“.
Ist Marmor der richtige Bodenbelag für Sie?
Kein Bodenbelag vermittelt mehr Eleganz als Marmor. Zeitgleich ist Marmor allerdings ein anspruchsvoller Naturstein, der sowohl bei der Verlegung als auch bei der anschließenden Pflege viel Sorgfalt erfordert.
Seien Sie sich daher seiner Grenzen bewusst, bevor Sie Geld für einen Marmorboden ausgeben. Überlegen Sie genau, ob Marmor gut mit Ihren gewöhnlichen Alltagstätigkeiten zurechtkommt. Am Ende des Tages nutzt der schönste Bodenbelag nichts, wenn er nur für Frust und Ärger sorgt.