Für jegliche Umbauarbeiten ist zwar die warme Jahreszeit besser geeignet, doch häufig kommt es auch zu Situationen, in denen die Fliesen plötzlich in den Wintermonaten verlegt werden müssen.
Das betrifft vor allem Fliesen auf Terrassen, in Gartenhäuser und Garagen oder auch in noch nicht beheizten Neubauten. Hier stellt sich berechtigterweise die Frage, ob man die Fliesen auch bei niedrigen Temperaturen verlegen kann, ohne dass es im Nachhinein zu starken Beeinträchtigungen kommt?
Nur mit der Anschaffung frostsicherer Fliesen ist noch lange nichts garantiert. Um Fliesen selbst bei kaltem Wetter frostfest zu Verlegen, sollten Sie auf geeignete Witterungsverhältnisse, Grenzwerte bei den Temperaturen und auf die Verwendung geeigneter Baustoffe achten.
Bei Nichtbeachtung dieser Vorgaben drohen früher oder später Probleme in Form von Rissen, losen oder abgeplatzten Stellen oder Frostschäden auf den Fliesen oder Bodenplatten.
Übrigens: Sind Sie noch auf der Suche nach geeigneten Fliesen für den Außenbereich? Der folgende Beitrag hilft Ihnen dabei, die perfekten Balkon-, Terrassenfliesen bzw. Bodenplatten zu finden, die genau zu Ihren Anforderungen passen:
Verfliesen bei niedrigen Temperaturen riskant?
Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass Fliesen legen in einem bewohnten Haus auch im tiefsten Winter absolut kein Problem ist. Ganz anders hingegen in einem Rohbau und im Außenbereich.
Das erste Problem liegt in der Dauer der Abbindung des Fliesenklebers bzw. Mörtels. Viele handelsübliche Fliesenkleber härten selbst unter gleichbleibenden Idealbedingungen (23 °C) erst über Nacht ab. Sinkt die Temperatur z. B. auf 10 °C, so verlängert sich zugleich auch die Abbindung um das zwei- bis dreifache.
Achtung: Bei Temperaturen unter 5 °C kann ich nur dringend von der Verlegung der Fliesen abraten! Die meisten Fliesenkleber und Mörtel werden mit Wasser angemischt. Frost führt bei noch nicht erhärteten Kleber zu großen Problemen. Das enthaltene Wasser dehnt sich stark aus und zerstört so die Zusammensetzung.
Kommen zudem noch ungünstige Witterungsverhältnisse dazu, ist eine vollkommene Vernetzung fast schon unmöglich. Der noch nicht vollständig erhärtete Fliesenkleber bzw. Mörtel wird ausgespült, was Hohlstellen unter den Fliesen oder gar stellenweise ganz losgelöste Fliesen zur Folge hat.
Wie Sie Hohlräume unter den Fliesen wieder auffüllen können und ab wann Hohlstellen zu einem ernsten Problem werden, können Sie in dem folgenden Beitrag nachlesen:
Der Fliesenkleber muss mit niedrigen Temperaturen zurechtkommen!
Es gibt Produkte, die Ihnen das Fliesen legen, selbst während der kälteren Jahreszeit ermöglichen. Idealerweise sollte ein Fliesenkleber im Außenbereich mit einer schnellen Durchtrocknung selbst bei geringen Temperaturen punkten und zudem unabhängig von der Witterung durchhärten können.
Heutzutage gibt es deswegen hochflexible Fliesenkleber im Angebot, die bei Temperaturen von bis zu 5 °C schnell abbinden können. Gut geeignet sind z. B. der 2-K Fliesenkleber weber.xerm 844* oder auch der SaxoFlex Fliesen-Flexkleber*.
Da es dabei von Produkt zu Produkt leichte Unterschiede geben kann, sollten Sie sich im Zweifelsfall immer an den konkreten Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers auf der Verpackung orientieren!
Durch das Verkürzen der benötigten Zeit für das Erhärten minimieren Sie das Risiko des Auftretens von temperatur- und witterungsabhängigen Problemen während der Abbindung des Fliesenklebers bzw. Mörtels.
Sollten Sie bei dem Fliesenlegen bei niedrigen Temperaturen noch Zweifel haben, können Sie natürlich einfach die warmen Sommermonate abwarten. Falls Sie es also nicht eilig haben, warten Sie einfach auf den Zeitraum von Mai – August. Während dieser Zeit kann beim Fliesenlegen eigentlich nichts schief gehen!
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